GEROLZHOFEN/BAMBERG : 15.06.2010 16:27 Uhr MP(kv)                                    Foto Hartmut Bräuer

Das fliegende Klassenzimmer                                                                                                           

Gerolzhöfer Schulmuseum geht auf Reisen

Das 100-jährige Jubiläum der Rupprechtschule in Bamberg hatten deren Schulleitung und Elternbeirat zum Anlass genommen, eine nostalgische Unterrichtsstunde vom „1. Bayerischen Schulmuseum“ aus Gerolzhofen nach Bamberg zu exportieren. Die Aktion wurde zu einem großen Erfolg.

Schon vor über einem Jahr kam die Anfrage des Bamberger Schulleiters Klaus Ullmann über die Tourist-Information Gerolzhofen an das Stadtmuseum:  „Können Sie sich vorstellen, bei unserem Schulfest mitzuwirken?“ Nach vorbereitenden Gesprächen stand die Entscheidung fest, das Gerolzhöfer Schulmuseum für einen Tag auf Reisen zu schicken.          

Museumsleiter Bertram Schulz polierte einige historische Schulbänke aus dem Bestand in den Depoträumen des Museums auf und die Eltern aus Bamberg sorgten für den ordnungsgemäßen Transport in die Domstadt.

So machte sich Museumsführerin Evamaria Bräuer alias „Fräulein Lehrerin Streng“ (dieser Name ist Programm!) am Samstag auf den Weg nach Bamberg. Im Gepäck hatte sie Schiefertafeln, Griffel, sowie Tintenfass mit Federhalter und weitere Utensilien aus dem Schulmuseum. Auch der gewünschte Rohrstock ging mit zum auswärtigen Einsatz.

Unter dem Motto „Hände falten – Schnabel halten“ fanden sich im Laufe des Nachmittags rund 100 Besucher verschiedenen Alters im vorbereiteten Schulsaal ein. Der Raum war mit einem Abakus-Rechenbrett, den alten Schulbänken und einer historischer Schiebetafel dekoriert. Ungewohnt und neu war für die jüngere Generation das Schreiben und Lesen der Sütterlin-Schrift. Viele Erinnerungen weckte die nostalgische Schulstunde bei den ehemaligen Schülern, die zahlreich zum Schulfest gekommen waren. So bleibt dieses Gastspiel des mobilen Museums dank seiner interaktiven Arbeit bei allen Teilnehmern in guter Erinnerung. Und für Gerolzhofens touristische und museale Arbeit konnten auf diesem Weg wieder neue Freunde gewonnen werden.