Engel haben nicht immer Flügel
04.05.2010 MP (by) 12:16 Uhr
Evamaria Bräuer führte zu Gemälden und Skulpturen in der Stadt
Auf Spurensuche „Zwischen Himmel und Erde“ begaben sich zahlreiche Interessierte unter der Führung von Evamaria Bräuer, um Engel in Gerolzhofen zu entdecken. Und sie wurden oft fündig. Auf dem Rundgang durch die Stadt gab es eine Vielzahl von Engelsabbildungen an Bildstöcken, als Skulpturen oder in Gemälden zu entdecken.
Evamaria Bräuer erklärte dabei die verschiedenen epochentypischen Gestaltungsweisen und ging auch immer wieder auf die jeweiligen Aufgaben und Funktionen der einzelnen Engelsdarstellungen ein. So erklärte sie, dass Engel ursprünglich ohne Flügel, dafür aber mit einem Pallium, einem mantelartigen Überwurf, dargestellt wurden, aus dem später erst die Flügel entstanden sind.
Verbindung zu Gott
Die Flügel symbolisieren die Leichtigkeit der Engel, die so die Distanz zwischen Himmel und Erde überbrücken. Damit werden die Engel zu einer Verbindung zwischen Gott und Menschen.
Ihre Informationen garnierte Evamaria Bräuer mit Zitaten und Sprichwörtern aus, die zeigten, dass das Engelsthema die Menschen schon von jeher beschäftigt. „Engel haben Konjunktur.“, stellte sie fest im Hinblick auf über 23 Millionen Treffer fest, die man erhält, wenn man den Begriff „Engel“ in einer Suchmaschine im Internet eingibt.
Von der Erlöserkirche ausgehend führte Bräuer die Gruppe Richtung Stadtpfarrkirche und machte dabei Station an einem Bildstock, einem Steinrelief an einer Hauswand und an der St. Michaels-Apotheke. In der Stadtpfarrkirche ging Evamaria Bräuer besonders auf die Engelsdarstellungen an der Madonna im Rosenkranz und den Glasfensterbildern, sowie an der Außenwand und über dem Hauptportal ein.
In der Johanniskapelle zeigte sie Engelsabbildungen in verschiedenen Gemälden, bevor es dann zur letzten Station, der Michaelskapelle, ging. Dort hob sie besonders hervor, dass das der einzige Ort in Gerolzhofen sei, an dem alle vier Erzengel zu sehen seien. In vier Deckengemälden sind Michael, Gabriel, Raphael und Uriel mit ihren typischen Symbolen dargestellt.
Hier endete schließlich nach etwa zwei Stunden ein interessanter und informativer Rundgang, bei dem so mancher Teilnehmer Engel entdeckte, die er noch nie zuvor gesehen hatte, obwohl er schon oft zuvor daran vorbeigegangen war.
Pfarrer Jean-Pierre Barraud bedankte sich bei Evamaria Bräuer für die Themenführung, die ein gelungener Abschluss für den Grundkurs „Basiswissen Christentum“ war.